Unter dem Tagmond - Keri Hulme, Taschenbuch, Türkisgrün

 
Unerreicht in seiner Fähigkeit, Leser in die entlegene Küstenlandschaft Neuseelands zu entführen, erzählt 'Unter dem Tagmond' die Geschichte einer unkonventionellen Familie. Eine Frau, ein Mann und ein Junge bilden das Zentrum dieses Romans, der sich durch ein Labyrinth von Emotionen und Missverständnissen windet. Mit jedem Kapitel, das man umblättert, taucht man tiefer in die stürmische Atmosphäre ein, die so dicht ist, dass man den Regen fast auf der Haut spüren kann. Die Charaktere sind so lebendig, dass man glaubt, ihre Stimmen im Wind zu hören. Die Handlung ist so verwoben wie die Gezeiten, und die Wendungen sind so unvorhersehbar wie das Wetter. Dieses Buch ist wie ein guter Wein – es wird mit jedem gelesenen Satz besser. Es ist ein literarisches Puzzle, das den Leser herausfordert, die Teile zusammenzusetzen, während es gleichzeitig die Seele mit seiner poetischen Sprache nährt.

 
Dieses Buch ist beseelt von der Mythen- und Symbolwelt der Maori. Es ist ein heftiges, in mehrfacher Hinsicht verstörendes Buch und spielt in einer entlegenen Gegend an der Küste Neuseelands, einer urwüchsigen, von Stürmen und Regen heimgesuchten Landschaft. Im Zentrum der Geschichte stehen drei Menschen, eine Frau, ein Mann, ein Junge, die eine seltsame Art von Familie bilden, ohne zusammenzugehören, alle drei von ihren eigentlichen Möglichkeiten abgeschnittene, gebrochene Figuren. Zwischen ihnen kommt es in einem schicksalhaften Prozeß der Annäherungen und Mißverständnisse zu einem verzweiflungsvollen Drama widerstreitender Gefühle, und erst nachdem sie alle ihre individuellen Höllen durchmessen haben, finden sie ihre Form des Zusammenlebens, dessen Schilderung freilich mythisch, fast religiös überhöht ist. Keri Hulme hat ein ungewöhnliches, äußerst eindrucksvolles Buch geschrieben über die Verlorenheit des einzelnen.

 
Unerreicht in der Darstellung der Maori-Mythologie.

 
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